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Krieg ist immer.

Zur Zeit sind es knapp 40.  In Afghanistan kämpfen Amerikanische Truppen jetzt im 10. Jahr. Während der Krieg in den Medien durch Zahlen und Zeiten, Feinde und Verbündete, Regionen und Gebiete dargestellt wird, leben und sterben vor Ort Menschen, sogenannte Soldaten. Was in deren Kopf vorgeht, wie ein Alltag zwischen Leben und Tod bewältigt wird und welche Auswirkungen das auf die Gesellschaft vor Ort und daheim hat, hat der Journalist Sebastian Junger ein Jahr lang beobachtet und in einem Buch mit dem alles sagenden Titel „WAR“ beschrieben. Herr Falschgold stellt es vor.

Der 2. Weltkrieg wird in Egon Neuhaus‘ Roman „Spinnewipp“ aus ungewohnter Perspektive beschrieben: von jemanden, der die erste Hälfte des Nationalsozialismus in Erziehungsheimen und die zweite Hälfte in der Wehrmacht überlebte, und auch in der Nachkriegszeit ganz unten war. Er erzählt klar, unprätentiös und manchmal derb, und ist dabei eminent komisch, aber niemals weinerlich. „Spinnewipp“ ist eine Autobiographie, die in das Lektüreprogramm jeder Schule aufgenommen werden sollte, und eines Tages als Klassiker – jedoch gelesen – in jedem Bücherschrank stehen wird.

Jack Reacher, Protagonist einer bis jetzt 14 Bände umfassenden Thriller Serie, hat seine markanteste Narbe im Libanonkrieg erhalten. Warum die Reihe trotz holzschnittartiger Zeichnung der Charaktere eine Sommerobsession rechtfertigte, erzählt Irmgard Lumpini.

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Irmgard! Die Ludditen kommen..

..sagte Herr Falschgold zu seiner Kollegin nach dem Lesen der Klappentexte von Jaron Laniers „You Are Not a Gadget: A Manifesto“ und Frank Schirrmachers „Payback“. Es war die Zeit, als die Facebookdebatte auch ausserhalb der Panischen Republik Deutschland Wellen schlug und es dem Herrn Falschgold danach war, sein Missfallen darob zu äussern. In der Hoffnung kluge Dinge übers Internet zu lesen, griff er also zu eben genannten Büchern – ob diese betrogen wurde, ist in dieser Ausgabe von Studio B zu hören.

Frau Lumpini bespricht  „When Everything Changed, The Amazing Journey of American Women from 1960 to the Present “ der New York Times Kolumnistin Gail Collins – und um dem Buch gerecht zu werden gleich in zwei Teilen, in dieser Show also der erste.

Das Fernsehköche klug, bescheiden und überhaupt sympathisch sein können, klingt unwahrscheinlich – ist aber möglich, wie Herr Falschgold wusste, seitdem er die von Vincent Klink herausgegebene literarische Kampfschrift Häuptling Eigener Herd für’s Studio B rezensiert hatte – jetzt erklärt Vincent Klink selbst, wie das passieren konnte in „Sitting Küchenbull“.

Und schließlich bespricht Irmgard Lumpini „Stone Butch Blue“s von Leslie Feinberg, den Klassiker der Gender Literatur.

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Buch Carson McCullers Das Herz ist ein Einsamer Jäger Medium Rezensionen

Geflügelte Worte von großer Traurigkeit

„..Carson McCuller treibt die Frage um, ob etwas anderes als Einsamkeit möglich ist, und um es vorweg zu nehmen: Auch wenn Hoffnungslosigkeit nicht das bestimmende Gefühl der Lektüre ist, die Antwort steht vorne drauf und bleibt ja: Das Herz ist ein einsamer Jäger

Carson McCuller treibt die Frage um, ob etwas anderes als Einsamkeitmöglich ist, und um es vorweg zu nehmen: Auch wenn Hoffnungslosigkeitnicht das bestimmende Gefühl der Lektüre ist, die Antwort steht vornedrauf und bleibt ja: Das Herz ist ein einsamer Jäger..“

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Die Kunst der Fuge

Vor Monaten schon verschenkte Heiko Schramm, einer unserer liebsten Vorleser hier bei Studio B,  den Roman „Der Untergeher“ von Thomas Bernhard an den Herrn Falschgold. Nun wusste dieser a) ansatzweise über die Schwere und Dunkelheit des Werkes Bescheid und neigt b) zu oberflächlichem Halodri, was ihn immer wieder zu leichter verdaulichem Wortgut greifen ließ, statt sich dem brillanten Werk zu widmen. Irmgard Lumpini nahm sich dieses Versagen zum Anlass und rezensiert heute nicht nur für Herrn Falschgold besagtes Buch.

Dieser revanchiert sich mit der Rezension eines Klassikers der kulinarischen Literatur aus einer ganz unvermuteten Ecke. Erfolgreich und ruhmessatt zog sich Alexandre Dumas zum Ende seiner Tage („Der Graf von Monte Christo“, „Die drei Musketiere“) zusammen mit seiner Köchin auf’s Land zurück und schrieb auf eintausend Druckseiten ein, falsch, „Das Große Wörterbuch der Kochkunst“. Erst vor einigen Jahren auf Deutsch erschienen ist es Anekdotensammlung, Geschichtsbuch und Inspiration für einen jeden, der die Zubereitungshinweise auf der Miracolipackung nicht mehr lesen muss und trotzdem einen Teller Spaghetti mit Tomatensoße herausbekommt.

Zu Do It Yourself! der klassischen Art versuchte bereit 1959 das im Rudolf Arnold Verlag erschienene Heft „Kleister mit!“ zu animieren. Prägend für Irmgard Lumpini, unterzieht sie die methodische Anleitung für Werkarbeiten aus Papier und Pappe einem gründlichen Check, was man heute noch mit den dort vermittelten Fähigkeiten anfangen kann. Tipp: Erstaunlich viel.

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Buch Gerta Schumann Hans Greschek Kleistert mit Rezensionen

Klassiker der DIY! Kultur

1959 im Rudolf Arnold Verlag Leipzig veröffentlicht, wurde die „Methodische Anleitung für Werkarbeiten aus Papier und Pappe“, wie auf der 2. Umschlagseite vermerkt, vom Deutschen Zentralinstitut für Lehrmittel für die Verwendung in Bildungs- und Erziehungseinrichtungen der Deutschen Demokratischen Republik empfohlen.
Wer den Klassiker der DIY! Kultur absolviert hat, hat alles für die Streetartkarriere im Paste-up Bereich gelernt: Paste-Up bezeichnet im Allgemeinen ein mit Kleister oder Leim aufgezogenes Plakat. Diese Art der Kunst fällt in die graue Zone der Gesetzesgebung, da die Plakate meist rückstandslos entfernt werden können und somit keine illegale Handlung darstellen.
Die Haltbarkeit läßt sich jedoch mit Glassplittern im Kleister verlängern.

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Ost-Westlicher Divan

In einem Mix aus Kriminalromanen, Autobiographie und Kinderbuch decken wir heute sowohl räumlich den halben Globus von Hongkong bis New York ab, als auch zeitlich eine Strecke von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum ©2009.

Taucht Harry Thürk noch als DDR-Schriftsteller in Heiner Müllers Autobiographie „Krieg ohne Schlacht“ auf, die heute von Herrn Falschgold vorgestellt wird, beginnt dieser kurz vor der Jahrtausendwende an Kriminalromane zu schreiben, die dort handeln, wo er sich als langjähriger DDR-Journalist beruflich bestens auskennt, dem fernen Osten, speziell Hongkong. „Schwarze Blüte, sanfter Tod“ heißt das Buch, das Frau Lumpini bespricht.

Dass das mit der DDR nichts wurde, hat wohl als Letztes etwas mit Karl Marx zu tun. Wem das aufgrund von Indoktrination durch imperialistische Massenmedien nicht mehr ganz klar ist, dem hilft vielleicht ein ganz alter Klassiker: das Kinderbuch „Mohr und die Raben von London“ von Vilmos Korn und Ilse Korn, besprochen von Frau Lumpini.

Zurück in der umittelbarsten Gegenwart berichtet Herr Falschgold von einem brandneuen Erstlingswerk, der das Zeug zum Bestseller und Kultroman hat und hoffentlich, hoffentlich bald eine Fortsetzung findet: „Beat the Reaper“ von Josh Bazell.

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Buch Ilse Korn Mohr und die Raben von London Rezensionen Tom Wittig Vilmos Korn

Kapitalismus und was man früher – dagegen – hätte tun können…

..erschienen 1962 in der DDR, entwickelte sich in den Folgejahren zu einem
Klassiker der DDR-Kinderliteratur und war zeitweise Pflichtlektüre
für die Einheitsstufen der 6. Klassen der sogenannten
Polytechnischen Oberschule. Am Beispiel der Familie Kling und ihren
Begegnungen mit Karl Marx – im Titel wie im Buch „Mohr“ genannt –
werden die Möglichkeiten durchexerziert, die einem als Mitglied der
Unterschicht im industrialisierten England offenstehen: Ausbeutung,
Armut, Kinderarbeit, oder der Austritt aus der anerkannten
Gesellschaft und Kampf: Diebstahl oder Streik.
Trotz gelegentlichem Pathos, Schwarz-Weiß-Malerei und manchmal
belehrendem Ton: eine spannende Kindergeschichte, die ihren Lesern
einige Antworten abseits des derzeits so beliebtem Volkszorns auf
„die da oben“ gibt…

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Leichtpunkt

Ok, der Titel ist ein bissel albern, aber wir konnten und wollten uns diesmal keinen _Schwer_punkt setzen. Dafuer durchbricht die Themensetzung die sonst ueblichen Rezensentenzuordnungen. Zwar ist die sportive Frau Lumpini auch diesmal wieder mit einem dergearteten Werk zugange, „Tatort Stadion“ von Dembowski und Scheidle (Hrg.), jedoch behandelt sie in der Rubrik „Der uebersehene Klassiker der Moderne“ diesmal einen waschechten Science Fiction Klassiker, eine Domaene, die bisher in der Sendung immer durch Herrn Falschgold beackert wurde, getroffen hat es Ray Bradburys „The Illustrated Man“. Ebenfalls in der, wenn auch sehr nahen, Zukunft spielt „The Speed of Dark“ von Elizabeth Moon, beeindruckend ist hierin aber vor allem der Hauptheld, ein Autist, und als Berliner Stadtschreiber waere schon lange der Gruender des Original Oberkreuzberger Nasenflötenorchester faellig, Thomas Kapielski, hier und heute mit seinem (Tage-)Buch „Sozialmanierismus“. Beides wird besprochen vom Herrn Falschgold, der auch kurz in unser Hoerbuch einleitet: „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind.

Apropos Hoeren, einen kleinen Schwerpunkt haben wir denn doch: Es liest zweimal Ray McCrory, denn wir waren hin und weg von seiner Lesung von „The Plot against America“ in der letzten Sendung.

Ihre Irmgard Lumpini, Ihr H. Falschgold

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Mission Accomplished

Nach unserer Selbstkritik bezueglich fehlender Verrisse duerfen wir hier und heute stolz ein Banner in den Sonnenuntergang haengen: MISSION ACCOMPLISHED!

Verdienste hat sich hier vor allem Frau Lumpini erworben, die den Feind intelligenter Kolumnenschreiberei erspaehte und resolut zur Strecke brachte: Tomo Eno, der Verfasser der Kolumnen auf banq.de

Davon ein wenig angesteckt konnte sich auch Herr Falschgold ein paar Hiebe auf „Die Zeit“ ob deren Boulevardisierung nicht verkneifen, verbunden allerdings mit einer Alternativempfehlung, dem „New Yorker“.

Desweiteren empfehlen wir Herbert Feuersteins Hoerbucher „Feuersteins Reisen“ zum Untern-Weihnachtsbaum-legen, haben Angelika Schrobsdorff gewinnen koennen, uns ein Kapitel aus ihrem Roman „Die Reise nach Sofia“ zu lesen und besprechen den SF Klassiker Snow Crash.

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#nodescription #noimage #titel editieren Buch David Maddox Neal Stephenson Rezensionen Snow Crash Vorleser

Neal Stephenson – Snow Crash

Rezensent: Herr Falschgold
Leseprobe: Dave Maddox

Neal Stephenson schrieb Anfang der 90er einen Zukunftsroman der zum Klassiker wurde: Snow Crash – wir ueberpruefen seine Weitsicht

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#noimage Aufmacher Komplette Sendung

aus 5 mach 6

Brachten wir der geneigten Hoererschaft des letztens fuenf Rezensionen in einer Stunde, erhoehen wir diesmal die Anforderungen an die eigene Kondition und versenden heute um 21:30 Uhr auf coloradio ganze sechs Rezensionen in eineinhalb Stunden.

Gelesen und bewertet werden diesmal:

Wer es nicht erwarten kann, darf oder rechts oben auf dieser Seite noch auf ganz andere Arten und Weisen das heutige Studio B konsumieren.

Frau L und Herr F wuenschen beste Unterhaltung!

P.S. Die Links zum Kauf der Buecher fuehren zu Amazon, aber natuerlich kann man auch seinen lokalen Buchhaendler unterstuetzen und ueber diesen bestellen oder sich in Irmgard Lumpinis Buchladen ihres Vertrauens begeben. Kauft Ihr Buecher ueber unseren Link ein, unterstuetzen wir mit dem Erloes zu einem Drittel Coloradio. Der Rest wird fuer zu besprechende Buecher und beste Drinks im sendungsnamensinspirierenden Lokal verwandt.

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#titel editieren Bill Buford Buch Geil auf Gewalt. Unter Hooligans Holger Rezensionen Vorleser

Bill Buford – Geil auf Gewalt. Unter Hooligans

Rezension: Irmgard Lumpini Leseprobe: Holger Ein Klassiker in der Welt der Fussballliteratur und Subkulturen, die Gewalt als legitimes Mittel einer Auseinandersetzung mit anderen verstehen und zu empfehlen all denjenigen, die mehr ueber die Faszination von Gewalt und Massengewalt wissen moechten…